Fairmietergemeinschaft Ellener Hof

Fairmietergemeinschaft Ellener Hof - Klimaschutzquartier Ellener Hof
Architektur: PLANGRAD°

Die Fairmietergemeinschaft Ellener Hof stellt sich vor

Stetig steigende Immobilienpreise und anhaltend hohe Baukosten machen es immer schwerer, nachhaltig bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das Projekt „Fairmietergemeinschaft Ellener Hof“ will zeigen, dass es dennoch möglich ist: mit gemeinschaftlicher Finanzierung durch Bewohner und Investoren, mit Menschen, die nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben wollen, in einem lebendigen Wohnquartier, in dem soziale und ökologische Aspekte die übergeordneten Rahmenbedingungen bestimmen.

Die Fairmietergemeinschaft Ellener Hof wird in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG ein Wohnhaus mit rund 800 Quadratmeter Wohnfläche finanzieren und unterhalten. Als Projektsteuerer ist Joachim Böhm, Geschäftsführer der Plan A Wohnprojekte GmbH, mit an Bord: „Das Grundstück auf dem Gelände der Bremer Heimstiftung zwischen Ludwig-Roselius-Allee und Am Hallacker ist per Erbbaurecht gesichert, die Bauplanung schon weit fortgeschritten. Das Gebäude bietet Raum für 13 barrierefreie Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, die Hälfte wird öffentlich gefördert und an Haushalte mit Wohnberechtigungsschein vermietet.“ 

Jedes Mitglied der Fairmietergemeinschaft bringt Eigenkapital ein. Abhängig von der Höhe zahlen die Bewohner ein monatliches Nutzungsentgelt. Investoren, die nicht im Haus wohnen, erhalten die durch Mieteinnahmen erzielten Überschüsse. Der faire Umgang mit Kapital und Wohnraum ist der Grundgedanke, der uns als Fairmietergemeinschaft verbindet. Zurzeit besteht unsere Gruppe aus 15 Personen, acht Frauen und sieben Männern im Alter von 33 bis 74 Jahren.

Gelebte Nachbarschaft

Allen künftigen Bewohnern gemeinsam ist der Wunsch nach gelebter Nachbarschaft, womit nicht ein anonymes Nebeneinander in räumlicher Nähe, sondern ein aktives Miteinander gemeint ist. Bei den bisherigen Gruppentreffen war uns das ausführliche Kennenlernen aller Beteiligten besonders wichtig. Konsensfähigkeit, Toleranz und gegenseitige Sympathie sind die Voraussetzung dafür, dass sich ein Wir-Gefühl einstellt, das die Gemeinschaft durch die Planungs- und Bauphase bis in die Wohnphase trägt. In der künftigen Hausgemeinschaft sollen intensive Kontakte gepflegt werden. Ein Gemeinschaftsraum und gemeinsam genutzte Bereiche auf dem Grundstück bieten entsprechenden Ideen den geeigneten Raum. 

Das Miteinander ist nicht nur in unserem Haus ein gesetztes Ziel, sondern das ganze Wohnviertel ist auf sozialen Austausch und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten ausgerichtet. Mit zahlreichen Akteuren und sozialen Trägern wird nach dem Wunsch der Bremer Heimstiftung ein urbanes Dorf entstehen, bunt gemischt und lebendig. Alleinstehende, Familien, Studierende, Senioren und Menschen mit Behinderungen finden hier ein Zuhause. Volkshochschule, Kindergärten, Café, Kiosk und Fahrradwerkstatt sind vorgesehen, in der Kultur-Aula finden bereits Veranstaltungen statt. Der alte Baumbestand bleibt zum großen Teil erhalten. Die Freiräume werden zum Spielen, Ausruhen und Klönen einladen. Einkaufsmöglichkeiten und Bushaltestelle befinden sich in unmittelbarer Nähe. Sogar ein Stück Grabeland wird bereitgestellt für Hobbygärtner, die sich dem Obst- und Gemüseanbau widmen möchten.

Modellprojekt für Klimaschutz und Radverkehr 

Die Stadt Bremen und die Bremer Heimstiftung überzeugten die Jury des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ mit einem Verkehrskonzept, in dem das Fahrrad die Hauptrolle spielt. Bundes-Fördermittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro erleichtern die Realisierung, die mit den Umbauarbeiten an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Ludwig-Roselius-Allee bereits begonnen hat. 

Identitätsstiftendes Merkmal für das neue Wohnquartier ist der Baustoff Holz. Bauen mit Holz ermöglicht nicht nur ein behagliches, energiesparendes Wohnen, sondern trägt gleichzeitig zum Klimaschutz bei. Holz bindet das klimawirksame CO2 während der gesamten Nutzungszeit und hilft so die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu senken. Beton, der unter hohem Energieaufwand und erheblichen CO2-Emissionen hergestellt wird, kommt nur dort zum Einsatz, wo es aus bautechnischen Erwägungen unerlässlich ist. Das Wohngebäude unserer Fairmietergemeinschaft wird in Holzrahmen-Bauweise entsprechend dem Energieeffizienz-Standard KfW 40  errichtet. Das bedeutet: der Primärenergiebedarf beträgt nur 40% verglichen mit einem Gebäude, das lediglich die Anforderungen der aktuellen Energie-Einsparungsverordnung (EnEV) erfüllt. Dementsprechend werden die Heizkosten niedrig liegen, wodurch die Nebenkosten reduziert werden. Entsprechend dem aktuellen Planungsstand werden wir im Frühjahr 2022 den ersten Spatenstich feiern können. Im zweiten Quartal 2023 wird das Gebäude bezugsfertig sein.

Gemeinsam kostengünstigen Wohnraum schaffen 

Anders als auf dem herkömmlichen Immobilienmarkt üblich, finden sich in Fairmietergemeinschaften Menschen zusammen, die zusammen ein Projekt finanzieren, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Investieren und später selbst dort wohnen oder nur investieren – beides ist möglich. Für Projekte mit hohem Energieeffizienz-Standard gibt es günstige Kreditkonditionen und Zuschüsse der KfW-Bank, die allen Beteiligten zu Gute kommen. Gerade in Zeiten von niedrigen Guthabenzinsen wird dadurch die Investition hochinteressant. Das eingesetzte Kapital ermöglicht die Finanzierung von kostengünstigem Wohnraum, gleichzeitig bietet sich Investoren bei langfristigen Teilnahme eine auch finanziell lohnenswerte Alternative zum Kauf einer vermietbaren Eigentumswohnung. Das Besondere daran: Die Fairmietergemeinschaft identifiziert sich mit dem Projekt und sorgt dafür, dass keiner mit den üblichen Problemen eines Wohnungseigentümers allein steht.

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